Leseprobe: »Die nur gelbe Biene«
Fleißig summte ein ganzes Bienenvolk um den Bienenstock herum. Mitten in dem ganzen Gewusel und Gesumme flog Henriette, eine der vielen fleißigen, kleinen Bienen. Henriette sammelte Pollen und Nektar, so wie die anderen Bienen auch. Sie formte Waben im Bienenstock, so wie die anderen Bienen auch. Und sie ruhte sich am Abend von der vielen Arbeit aus, so wie die anderen Bienen auch. Eigentlich war Henriette eine ganz gewöhnliche Biene, wenn da nicht ihre Farbe wäre. Henriette war nicht schwarz-gelb gestreift wie alle anderen Bienen, nein, Henriette war einfach nur gelb, von oben bis unten. Henriette war eine nur gelbe Biene.
Die anderen Bienen störten sich nicht daran, war sie doch eine von ihnen. Den Bienen war es egal, wie sie aussah, Hauptsache Henriette war fleißig, und das war sie. Da es im ganzen Bienenstock nicht einen einzigen Spiegel gab, wusste Henriette auch gar nicht, dass sie eine nur gelbe Biene war.
Eines Tages, die vielen fleißigen Bienen flogen wieder umher, um Pollen und Nektar zu sammeln, lag ein wunderschöner, süßer Duft in der Luft. Dieser musste von einer ganz besonderen Blume kommen. Henriette war gleich ganz angetan und flog ihm nach auf der Suche nach der Blume, die diesen Duft verströmte. Dabei kam sie vom Weg ab und flog immer weiter auf die Wiese hinaus. Der Bienenstock verschwand hinter ihr schon fast am Horizont.
Mit einem Mal stoppte Henriette, denn vor ihr lag ein prächtiger See mit noch viel prächtigeren und wunderschönen Seerosen darauf. Sie verströmten den herrlichen Duft. Henriette schaute sich um, überwältig von der Schönheit dieser Blumen, und landete schließlich auf einem der Seerosenblätter.
Die Blätter waren etwas rutschig und Henriette kam ins Schwanken. Dabei fiel ihr Blick ins Wasser und sie sah ihr Spiegelbild, zum allerersten Mal. Henriette erschrak, denn das, was sie sah …
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Die fliegende Maus
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